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TONIGHT - WERKGESPRÄCHE


Projekte 2002 im Schnitt Ausstellungsraum

Neben einem Ausstellungsprogramm gibt es in diesem Jahr im Schnittraum auch die neue Projektreihe TONIGHT.
 

TONIGHT - Werkgespräche am Mittwoch

Zur Projektreihe TONIGHT laden wir internationale KünstlerInnen ein, die sich in Grenzbereichen zwischen Kunst, Wissenschaft, Politik, Architektur, Fotografie und Film bewegen. Unser Ziel ist es, ein Forum des Austausches zu schaffen, bei dem es neben der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen künstlerischen Positionen vor allem darum geht, etwas über das Selbstverständnis der KünstlerInnen zu erfahren. Werkgespräche ermöglichen einen intensiven Diskurs, bei dem auch Aspekte wie persönliche Motivation, politische und soziale Hintergründe sowie unterschiedliche Arbeitsweisen und -bedingungen ins Blickfeld geraten.


Aktuelle Termine:

Sonntag, 27.10.2002, 18h  Andreas Gehlen + Alexandra Müller (Braunschweig)
Mittwoch, 30.10.2002, 20h  Désirée Palmen (Rotterdam)
Mittwoch, 06.11.2002, 20h  Oliver van den Berg (Berlin)
Mittwoch, 13.11.2002, 20h  Jan-Holger Mauss (Hamburg)
Mittwoch, 20.11.2002, 20h  Bjørn Melhus (Berlin)
Mittwoch, 27.11.2002, 20h  Monika Oechsler (London)
Mittwoch, 04.12.2002, 20h  Salla Tykkä (Helsinki)

Vergangene Termine:

04.01.2002   Isabell Spengler (D/USA)
07.01.2002   Brian O'Connell/ Lisa Oppenheim (USA)
16.02.2002   Helmut Dick (NL)
21.02.2002   Anke Schäfer (D/NL) - Präsentation "Candy TV" und "The Always Invited Guest Club"
02.03.2002   Cameron Jamie (USA)
08.05.2002   Bernhard Wolf (Graz)
15.05.2002   Jürgen Stollhans /// Stephan Römer (Köln)
22.05.2002   Jeanne Faust (Hamburg)
29.05.2002   Deimantas Narkevicius (Litauen)
12.06.2002   Ute Reeh (Düsseldorf)
19.06.2002   Valerie Mrejen (Paris)



Aktuelle Termine:

Mittwoch, 30. Oktober 2002, 20 Uhr
DÈSIRÈE PALMEN (Rotterdam)
eingeladen von Maria Tappeiner

Die Fotografien und Videos von Désirée Palmen zeigen Menschen, deren Kleidung sich an spezifische (städtische) Situationen anpasst. Kleidung bietet außer Schutz gegen Kälte und Feuchtigkeit auch Schutz im psychologischen und sozialen Sinne. Durch das Tragen bestimmter Kleidung gehört man auch einer bestimmten Gruppe von Menschen an und genießt die Obhut dieser Gruppe. Ziel der "Tarnanzüge", die Désirée Palmen für das Projekt "Streetwise" in Rotterdam angefertigt hat, war es, sich dem mechanisierten Blick der Überwachungskameras zu entziehen, die von der Polizei an öffentlichen Plätzen installiert wurden. Für die Kölner Arbeit "Out of Sight" hat sie sich an der Perspektive der Passanten auf der Straße orientiert: Wie geht man an einer Gruppe Obdachloser, Junkies oder arbeitsloser Jugendlicher vorbei, die auf der Straße rumhängen?


Mittwoch, 06. November 2002, 20 Uhr
OLIVER VAN DEN BERG (Berlin)
eingeladen von Maria Tappeiner

Oliver van den Berg wird sein Projekt "Vn" vorstellen, zu dem 1999 auch ein Künstlerbuch erschienen ist. "Vn" steht für die Auseinandersetzung mit der Vergeltungswaffe 1 (V1), der ersten Fernlenkwaffe der Deutschen im Zweiten Weltkrieg. Ausgehend von dem Zitat "Man sollte mal wieder eine V1 nach London schicken", suchte van den Berg nach einer künstlerischen Umsetzung dieser folgenschweren deutsch-britischen Verbindung. Im Zuge einer Ausstellungseinladung nach London hat er dort Bürger gebeten, Erinnerungsskizzen der V1 - im englischen Volksmund auch Doodlebug (dt. Trudelkäfer) genannt - anzufertigen, auf deren Basis er Holzmodelle gebaut hat. Oliver van den Bergs Vn-Projekt verbindet politisch-wissenschaftliche Aspekte dieses legendären Lenkflugkörpers mit persönlichen Erinnerungen und der Fragestellung: Ist es heute möglich, auf dem Dach eines Privatautos eine "demilitarisierte V1" von Berlin nach London bringen? Die Erkennbarkeit der Rakete und ihr Aussehen scheinen wichtiger zu sein als ihre Funktion.


Mittwoch, 13. November 2002, 20 Uhr
JAN-HOLGER MAUSS (Hamburg)
eingeladen von Stefanie Grebe

Jan-Holger Mauss beschäftigt sich mit der Transformation von Zeichen in verschiedenen Medien und Zeichensystemen, besonders mit Systemen, deren Referenzprioritäten nicht mehr eindeutig sind. "Wie die Erfahrung zeigt, kommen wir alleine nicht weiter. Um die 'Anderweite' der Individualität von Persönlichkeiten zu erfahren, realisiere ich u.a. künstlerische Projekte, wie B2B.
Dafür kopierte ich mir aus Eva Grubingers Internetinstallation 'Netzbikini' (http://www.thing.or.at/thing/netzbikini/print.html) die Schnittmusterbogenkombination Top-Small/Bottom-Medium für einen Netzbikini. Da jeder, der Eva ein Abbild von sich im selbstgeschneiderten Netzbikini zusendet, von ihr ein Echtheitslabel zum Einnähen bekommt, stellt sich für mich die Frage: Wer macht das Bild? Seitdem lasse ich mich von KünstlerInnen in meinem Bikini abbilden. Die Zusammenstellungen der unterschiedlichen Abbildungen von mir, sind mein multiples Selbstportrait - mehr noch die Präsentation der Haltungen der exponierten Künstler."
(Jan-Holger Mauss)


Mittwoch, 20. November 2002, 20 Uhr
BJØRN MELHUS (Berlin)
eingeladen von Corinna Schnitt

Das Interesse von Bjørn Melhus gilt der Suche nach einer Identität, die von den Verführungen unserer medialen Realität geprägt ist. Seine filmischen Figuren, die er selbst verkörpert, bewegen sich an der Grenze geschlechtlicher Indifferenz. Bjørn Melhus wird eine Auswahl seiner Videoarbeiten präsentieren. In dem Video 'Das Zauberglas' (1991) findet eine Unterhaltung zwischen einem sich rasierenden Mann und einem Mädchen statt, die ihm scheinbar zufällig auf seinem Fernsehbildschirm begegnet. Die merkwürdigen Kommunikationsversuche schlagen fehl. Der Mann findet nicht zu seinem unbewussten weiblichen Alter Ego, sondern verharrt in seiner unerfüllten Sehnsucht. In 'No sunshine'(1997) schwebt ein infantiles Spielzeug-Zwillingspaar selbstverliebt in einem geschlossenen, synthetischen Kosmos. Aus dem spielerischen Nazismus einer heilen Playmobil-Welt spalten sich die Alter Egos auf: eine Seite verharrt in dieser Projektion, die andere erobert ein eigenes Bewusstsein. Der Versuch der Befreiung aus der gedoppelten Daseinsform scheitert an der plötzlichen Verweigerung der einen Hälfte und führt zur Trennung und gegenseitigen Auslöschung.


Mittwoch, 27. November 2002, 20 Uhr
MONIKA OECHSLER (London)
eingeladen von Maria Tappeiner

"Ausgangspunkt meiner Videoarbeiten ist mein Interesse an psychologischen Aspekten, die bei zwischenmenschlichen Interaktionen zum Vorschein treten. Daran angebunden sind die Fragen nach Identität und Individualität. Unser komplexes soziales Umfeld erfordert die Fähigkeit, sich immer wieder auf wechselnde Situationen einzustellen. In diesem Sinne gleichen wir Schauspielern, die übergangslos von einer Rolle in die andere schlüpfen. Das Spielen von Rollen aber setzt die Beobachtung voraus. Deshalb inszeniere ich in meinen Videos psycho-dynamische Interaktionen auf der Basis von Improvisationen, die den Zuschauer subjektiv in die Aktion mit einbeziehen."
(Monika Oechsler)


Mittwoch, 4. Dezember 2002, 20 Uhr
SALLA TYKKÄ (Helsinki)
eingeladen von Corinna Schnitt

Salla Tykkä´s video work exploits the imagery of mass media and cinema. The transgressive mimicry of cultural tropes of femininity reveals something excessive and indefinable. The supposedly coherent narratives of difference seep out of their borders and demand rethinking, another look. Her photographs then again present us with an unnervingly intimate presence of the female body- the body as a process and a battleground, where internal and external forces blend together. The space she occupies becomes an inseparable element in this mapping out of a gendered subjectivity in all its complexity. The image are loaded with personal drama, which resonates in the shared cultural unconscious. Painful pleasure and pleasurable pain.
(aus einem Text von Taru Elfving)


Vergangene Termine:

Mittwoch, 15. Mai 2002, 20 Uhr
JÜRGEN STOLLHANS (Köln) /// STEFAN RÖMER (Köln)

eingeladen von Maria Tappeiner

Jürgen Stollhans und Stefan Römer arbeiten auf unterschiedliche Weise mit dokumentarischen Bildern und Themen, die sich über die Jahre zu einem offenen Archiv entwickelt haben. Jürgen Stollhans verbindet in seiner soeben bei "Revolver - Archiv für aktuelle Kunst" erschienenen CD-ROM "Mach 8" Bilder und Texte, die ein hybrides Geflecht aus Recherchen, Geschichte(n), Ideen und Visionen und darstellen. Eine emblematische "low-file Oper", ein "polyvalenter Zeichentrickfilm", bei dem einmal Hinsehen nicht ausreicht. Stefan Römer zeigt von seinen letztjährigen Reisen durch Indien, Thailand, Japan und Australien Bilder, die mittels Diavortrag in Relation zu Überlegungen zur Dokumentarfotografie gestellt werden. Wie haben sich die Codes der Dokumentarfotografie verändert? Wie ist das Verhältnis zu anderen Medien?


Mittwoch, 22. Mai 2002, 20 Uhr
JEANNE FAUST (Hamburg)

eingeladen von Corinna Schnitt

Filmemachen, auch in der fotografischen Version, ist bei Jeanne Faust ein Prozess der Annäherung. Für Produktion und Präsentation übernimmt Faust die Rolle der Drehbuchautorin, des Locationscout, der Kamerafrau, Regisseurin und Cutterin, mitunter sogar der Schauspielerin. Der Dreh wird sorgfältig geplant, pro Bild veranschlagt Faust nur ein oder zwei "Takes". Zur Vorbereitung der Sets bringt sie ihre Bildmuster mit dem vor Ort beobachteten Alltagsgeschehen in Einklang. Sie filtert Szenen heraus und versucht, die Protagonisten als Darsteller zu gewinnen. Die Einheimischen spielen ihr eigenes Leben und mutieren dabei zu Statisten in Fausts Filmen. Jedoch korrigiert ihr Alltag die Phantasie der Künstlerin.
(Textauszug: Jörn Schaffaff)


Mittwoch, 29. Mai 2002, 20 Uhr
DEIMANTAS NARKEVICIUS (Vilnius, Litauen)

eingeladen von Anja Dorn

In Deimantas Narkevicius Arbeit "Energy Lithuania", die er 2001 auf der Biennnale in Venedig vorstellte, wird die Geschichte eines Mannes erzählt, die gleichzeitig die Geschichte der Stadt Elektrenaia (Elektrische Stadt) ist. Das Video beschreibt wie die Stadt, die ihre Identität einem Elektrizitätswerk aus der Sowjetzeit verdankt, dem Strom der Veränderungen unterliegt und geht der existentiellen Vernetzung der Menschen mit der urbanen und wirtschaftlichen Struktur, in der sie leben, nach. Narkevicius Erzählungen von seiner alltäglichen Umgebung setzen sich formal zwar mit Dokumentar- oder Propagandafilmen auseinander, unterscheiden sich aber deutlich. Seine Filme und Videos sind eigene Orte, die zwischen den sehr persönlichen Aufnahmen, den schlichten Bildmontagen und der Erzählstimme entstehen.


Mittwoch, 12. Juni 2002, 20 Uhr
UTE REEH (Düsseldorf)

eingeladen von Kay von Keitz

"Die Projektion "Vasen" suggeriert, was bei anderen Arbeiten von Ute Reeh nur zu ahnen ist: Unschuld, fast Naivität. Die Künstlerin lässt uns teilhaben an einem vordergründig harmlosen Formenspiel. Ihre glänzenden "Vasen" metamorphosieren, anscheinend aus purer Lust an sich selbst, bruchlos von einem rosaroten Stadium ins nächste. Sie wölben, schwellen und stülpen sich, softwaresteril. Aber mit wie viel Organischem hat Reeh den Computer gefüttert? Warum fesselt die technoide Verwandlung unseren Blick? Ist es die meditative Stetigkeit und die Faszination des Unendlichen? Das Zitieren von Physis, von Sexualität, Erotik? Sind wir konditioniert auf ein kleines Repertoire banaler Merkmale und Bewegungen? Ute Reeh stellt die alten Fragen nach Schönheit und Natürlichkeit, nach subjektiver und kollektiver Wahrnehmung auf bemerkenswert einfache und einleuchtende Weise." Kay von Keitz


Mittwoch, 19. Juni 2002, 20 Uhr
VALERIE MREJEN (Paris)

eingeladen von Maria Tappeiner

Die Videos von Valérie Mréjen entlarven auf eine absurde und auch komische Weise die Sprache als Vehikel für Missverständnisse und (Re)Konstruktion von Realität. Die meist kurzen, inszenierten und von Laien gespielten Situationen sind direkt aus dem Leben gegriffen und zeigen scheinbar banale, familiäre Konfliktsituationen, die jeder aus eigener Erfahrung kennt und denen man sich trotzdem nur schwer entziehen kann. Valérie Mréjen wird eine Auswahl ihrer Videos zeigen sowie ihren neuen Kurzfilm "Red Robin's Defeat" und ihr aktuelles Projekt "Portraits filmés, 14 souvenirs" vorstellen.



Tonight 1 (Mai/Juni) als PDF herunterladen.
Tonight 2 (Okt. - Dez.) als PDF herunterladen.
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