gleichzeitig erklärt, was dabei zu beachten ist. Andere Arbeiten wie Carrying a bucket of water about for a week und Avoiding eye contact for one seven day period zeigen genau jene Handlungen, die bereits die Titel
andeuten.
Ausgangspunkt seiner Arbeiten ist der Alltag, den er überraschend wendet. Mit schnell hingeworfenen Kritzeleien, die oft aussehen wie Kinderzeichnungen, zeigt er das Absurde im Alltäglichen. Seine Kommentare stecken voller
schwarzem Humor. Sind zynisch und unmoralisch, oft sind sie aber auch ganz pragmatische Vorschläge zur Verbesserung des Alltags: Zum Beispiel wenn er Staudämme in Gehirnen installiert, um zusätzliche geistige Kräfte zu generieren. Nie stellt er dabei den Anspruch auf Kunstfertigkeit.
Ä hnlich verschroben wie seine Zeichnungen ist auch das Projekt Serial Psycho Interviewee. Sherry mimte drei
Monate lang den Arbeitssuchenden: füllte Formulare aus, ließ sich eine businesstaugliche Frisur verpassen und führte Bewerbungsgespräche. Das Ganze deklarierte er als soziologische Recherche über alle möglichen Formen von Routinen und Rituale zwischenmenschlicher Kommunikation.
Ein Vorbild für David Sherry ist Dobo Willson. Der Soziologe erhielt seinen Doktortitel mit einer Studie über die Ausreden von Freunden und Familienmitgliedern, die beim Urinieren das Geschlechtsteil des Nachbarn begutachtet haben.
Sein Video „Romolus und Remus„ ist eine moderne Adaption des Mythos von dem ausgesetzten Geschwisterpaar, das Rom gegründet hat oder einfach über zwei versoffene Jungs.
In diesem Jahr war er nominiert für den Beck's Futures prize. Er lebt und arbeitet in Glasgow.
Im schnittraum zeigt David Sherry eine Video-, Foto- und zwei Wandarbeiten.
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