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Video ab Acht
Nasrin Tabatabai
vorgestellt von Marjorie Jongbloed
Video ab Acht ist eine Ausstellungsreihe, in der über das Jahr verteilt Videovorführungen und -installationen im Schnitt Ausstellungsraum gezeigt werden. Der Schwerpunkt liegt auf Einzelpräsentationen von jungen KünstlerInnen, die Video als ein wichtiges Ausdrucksmittel für ihre Arbeit nutzen. Im Rahmen dieser Reihe werden auch internationale GastkuratorInnen eingeladen, einzelne VideokünstlerInnen vorzustellen und in ihre Arbeit einzuführen. Wir starten die Reihe mit der in Rotterdam lebenden Künstlerin Nasrin Tabatabai.
Nasrin Tabatabai (geb. 1960, Teheran) untersucht in ihren Arbeiten wie Technologien, Institutionen oder Sprachen uns und unsere Umgebung beeinflussen. In der interaktiven Installation "The Weaver-bird" (2000) untersucht die Künstlerin beispielsweise Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen handgefertigten Spitzen, Computersprache und Fotografie als Möglichkeit von verschiedenen Repräsentationssystemen. Der Schnitt Ausstellungsraum wird das Videoloop "Horse Man" (1997) und die Computerarbeit "V-Files" (2001) zeigen.
Die Kombination von "Horse Man" und "V-Files" versteht sich als ein Kommentar auf
das komplexe soziale Netzwerk, in dem sich Institutionen, Technologien, Individuen und Wahrnehmung vermischen. Die Computerarbeit "V-Files", mit der man Familienvideos und Reiseberichte mittels digitaler Computerlogik aufrufen kann, bringt Bewegung in die Ausstellungsräume. Video und Computer wenden sich gegen die Unbestimmtheit von Zeit und Raum, die das traditionelle Museum beherrschen. Auf diese Weise entsteht ein Dialog zwischen der konventionellen Architektur des Ethnographischen Museums von "Horse Man", das den Besucher zur Passivität zwingt. Die Auseinandersetzung mit dem Museum als ein bestimmtes Wahrnehmungsmodell beschreibt aber nur ein Aspekt der Arbeiten. Beispielhaft für Nasrin Tabatabai ist, dass sie systematische Untersuchungen mit einem intuitiven Ansatz verknüpft. So ist "Horse Man" eine überzeugende Metapher für den (ethnographischen) Blick durch ein subtiles Spiel der Videokamera mit den Glasvitrinen des Museums und ihren Besuchern.
Nasrin Tabatabai (*1960, Teheran)
Ausstellungen (Auswahl)
2001: Mobile Wall System, Boijmans van Beuningen, Rotterdam; 2000: Manifesta 3, Lujbljana, Slovenien;
Stranger & Paradise, 3 man show, Witte de With, Rotterdam; Scripted Spaces, Witte de With, Rotterdam; Unlimited # nl-3, De Appel, Amsterdam; 1999: Stimuli, Witte de With, Rotterdam; A Christmas Pudding for Henry, Henry Moore Foundation, Leeds; Free Space, NICC, Antwerpen; Untitled Day, Marres, CBK Maastricht.
Mit freundlicher Unterstützung durch das Generalkonsulat der Niederlande in Düsseldorf und NPC, Düsseldorf.
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