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19.05.2001
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Video ab Acht
Zwischen den Orten: Katrina Daschner - Dorit Margreiter - Jun Yang

vorgestellt von Rike Frank

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Vortrag von Rike Frank
foto © hartwig schwarz
Erzählungen über gesellschaftliche und kulturelle Architekturen durchziehen die Arbeiten der KünstlerInnen. Sie thematisieren auf unterschiedliche Weise Prozesse und Formen, die Ver-ortungen und Zugehörigkeiten ermöglichen und konstituieren. Zwischen den (Bild-/Ton-) Zitaten alltäglicher Populärkulturen stellt sich immer wieder die Frage der eigenen Performance und Teilhabe.

Die KünstlerInnen und ihre künstlerischen Positionen werden vor allem anhand folgender Videoarbeiten vorgestellt:

Katrina Daschner "You Better Dance For your Rights, Habibi", 2000 Katrina Daschners künstlerische Praxis ist geprägt von Performance, sei es in Form von Live-Auftritten oder als integrativer Bestandteil ihrer Foto- und Videoarbeiten, die vielfach um Schönheit, (sexuelle) Bedrohungen und Formen der eigenen Verortung zwischen Fiktionen/ Projektionen und bestehenden gesellschaftlichen Architekturen kreisen. Sie involviert in ihre Narrationen auf unterschiedliche Weise Accessoires/Elemente orientalischer/mexikanischer Kulturen (u.a. Musik, Bauchtanz, Masken) wie auch in "You Better Dance For your Rights, Habibi", 2000.

Dorit Margreiter "Short Hills", 1999 In dieser Videoarbeit, die Teil einer Installation ist, befragt Dorit Margreiter ihre Tante und Cousine chinesischer Abstammung in deren Wohnhaus in New Jersey/US zu medialen (Fernseh-) Bildern aus Soap Operas, die sie aus ihrer ehemaligen Heimat sowie der amerikanischen Alltagskultur rezipieren. Parallel zu den Gesprächen entsteht im Haus der Familie die Architektur für einen hochmodernen Fernsehraum. Die aufgenommen Videobilder montiert Dorit Margreiter wiederum mit Ausschnitten aus Soap Operas zu einem optionalen Serien-Pilotfilm.

Jun Yang "Coming Home - Daily Structures of Life", 2000 Im Off-Ton dieser installativen Single-Channel Videoarbeit vernimmt man Jun Yangs Erzählungen über seine Kindheit in dem chinesischen Restaurant seiner Eltern in Wien, die Emigration seiner Eltern nach Europa, die ehemaligen Professionen der angestellten Köche und Kellner, seine eigene Beziehung zu Speisen westlicher und asiatischer Kulturen sowie die Attribute und Souvenirs, die an möglichen Konstituierungen von "Heimat" beteiligt sind. Die Beschreibungen entwerfen ein dichtes Beziehungsgeflecht zwischen individuellen Erfahrungen - z.B. im Gegensatz zu seinen MitschülerInnen jeden Tag den eigenen Speiseplan auswählen zu können/zu müssen - oder eines Familienlebens im öffentlichen Raum des Restaurants und allgemeinen Beobachtungen über Migration. Während auf der visuellen Ebene immer wieder unterschiedliche Situationen in China Restaurants aus einer Vielzahl von Hollywood Filmen aus dem Schwarz des Monitorbildes aufblitzen.

BIOGRAFIEN

Katrina Daschner (*1973, Hamburg/Deutschland), lebt in Wien
Ausstellungen (Auswahl)
2001: Dreaming Still, Salon Lady Chutney/Wien (E), Wanting Sweet, Antonio Ferrara/Reggio Emilia/Italien (E); Performance, Batofar/Paris; 2000: Chutney Mary, Info-screen, museum in progress/ Wien (E); Lucky Kunst.at - Die neue Künstlergeneration, Kunsthalle Krems/Krems; Strategien der Verschleierung, Galerie Heike Curtze/Salzburg; Kunst im öffentlichen Raum, Etsdorf/Niederösterreich; Never alone again, La Panaderia/Mexico City; 1999: Video stage 1.0, Candid Arts Trust/London; Ojos bien cerrados, La Panaderia/Mexico City; Kurzfilmfestival, München; Weiße Spritzer, Museum Karlsruhe/Karlsruhe; 1998: Mutter mit Marmelade, Studio, Galerie 5020/Salzburg (E); Junge Szene 98, Secession/Wien; Projekte: 2001, Salon Lady Chutney, Performanceraum/Wien


Dorit Margreiter (*1967, Wien/Österreich), lebt in Wien
Ausstellungen (Auswahl)
2001: Galerie im Taxispalais/Innsbruck (E); Du bist die Welt, Wiener Festwochen/Wien; 2000: Bringing It All Back Home, Galerie Krobath Wimmer/Wien (E); Man muss ganz schön viel lernen um hier zu funktionieren, Frankfurter Kunstverein; Gouvernementalität, Kestner Gesellschaft/Hannover; Parallel Realities, Hay Art, Yerevan/Armenien; Screen Climbing, Kunstverein Hamburg/Hamburg; Never alone again, La Panaderia/Mexico City; 1999: Short Hills, Grazer Kunstverein/Graz (E); Studiocity, IPZ/Wien & Kunstverein Wolfsburg/Wolfsburg; 1998: The making of, Generali Foundation/Wien; 100 Jahre Secession/Wien; Schnittstelle/Produktion, Shedhalle/Zürich; Das war (1988), Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig.


Jun Yang (*1975, Qingtian/China), lebt in Wien
Ausstellungen (Auswahl) 2001: Statement, Basel Art Fair/Basel; Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig (E); 2001: Encounter/Opery City Art Gallery/Tokyo; In The Mean Time, Stichting De appel/Amsterdam;2000 Kunstverein Wolfsburg (E); Bruit de Fond, Centre National de la Photographie/Paris; Import/Export, Salzburger Kunstverein/Salzburg, & Museum voor Moderne Kunst/Arnheim; Man muss ganz schön viel lernen um hier zu funktionieren, Frankfurter Kunstverein; Never alone again, La Panaderia/Mexico City; 1999: Raum aktueller Kunst/Wien (E); Le Printemps de Cahors/Cahors; 1998: Junge Szene 98, Secession/Wien; 1997: AS I SAW, museum in progress/Der Standard/Wien (E).


Rike Frank, lebt in Wien
studierte Mediengeschichte und -theorie, ist freie Kuratorin und Kritikerin und arbeitet seit 1996 auch unter dem Namen "Best Before". Kuratorische und kollaborative Projekten u.a. Vinyl Video. (www.vinylvideo.com), Das Experiment 6, 2001 (Secession, Wien), Re-Play. Anfänge internationaler Medienkunst in Österreich, 2000 (Kurator. Assistentin, Generali Foundation, Wien), never alone again, 2000 (La Panaderia, Mexico City), Five29Ninety9, 1999 (www.thing.net/~Five29Ninety9, NY), vergessen©, 1997-98 (www.vergessen.com).
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